Schreibprojekt DFDW | Leseschnipsel

Ein Schnaufen riss Lya aus dem Schlaf. Ruckartig setzte sie sich auf.
Was war das?
Ihr Körper war starr vor Schreck. Erst nach endlosen Sekunden begriff Lya, dass Vig, sie geweckt hatte. Sein warmer Rentierkörper presste sich dicht an ihr Bein. Seine Ohren zuckten nervös und er blähte die Nüstern. Mit zu Schlitzen geformten Augen starrte Lya in die Nacht, um etwas zu erkennen.
Beruhigend strich sie über Vigs Fell. „Ruhig, Großer“, flüsterte sie ihm zu. Doch das Tier wurde zunehmend nervöser. Er erhob sich, atmete flach und begann mit den Hufen zu scharren, als wollte er jeden Moment davonlaufen. Vig war kein ängstliches Rentier, immerhin hatte er es schon mit Wölfen aufgenommen. Wenn er so reagierte, dann musste es etwas Übles sein. Kalter Schweiß sammelte sich in Lyas Nacken, als sie mit zitternden Knien ebenfalls aufstand. Ihr eigener Atem kam ihr mit einem Mal viel zu laut vor. Erneut versuchte sie, in der Dunkelheit etwas zu erkennen.
Dann sah sie es.
Ihr Herzschlag setzte für eine Sekunde aus. Wie paralysiert fixierte sie das Ding, das unweit vor ihnen zwischen den Kiefern hervortrat.
Oh Göttin, lass das einen bösen Traum sein. Sie traute sich weder zu blinzeln noch zu atmen. Alles in ihr schrie nach Flucht. Aber sie konnte sich keinen Millimeter von der Stelle rühren. Allein Vigs Anwesenheit hielt sie davon ab, nicht direkt in Panik auszubrechen.
Die Umrisse des Wesens schienen in der Kälte der Nacht wie Nebel zu wabern. Sie lösten sich auf, nur um sich beim nächsten Wimpernschlag wieder zu verdichten. Der Anblick übte eine bizarre Faszination auf Lya aus. Etwas Vergleichbares hatte sie noch nie gesehen. Dort, wo die Augen des Tieres sein sollten, starrten ihr lediglich zwei eisig glühende Punkte entgegen. Lya entwich ein Keuchen. Auch wenn sie nur Geschichten darüber gehört hatte, war sie sich absolut sicher. Vor ihnen stand ein Nebelwolf.
Aus dem weißen Dunst formten sich Reißzähne. Tödlicher, als der Gedanke an Nebel vermuten ließ. Ein Knurren zerriss die Stille des Waldes. Blanke Panik schnürte Lya die Kehle zu. Ein unkontrolliertes Zittern erfasste ihren Körper. Sie unterdrückte ein ängstliches Wimmern, während ihre Finger sich in Vigs Fell verkrampften.
Sie mussten hier weg.
Sofort!

Das war er: der kleine Einblick in Projekt DFDW. Ich hoffe, er hat euch gefallen? Sagt mir gern eure Meinung in den Kommentaren.

Wenn ihr mehr über DFDW wissen wollt, dann schaut gern mal auf der Projektseite vorbei oder folgt mir auf Instagram. Hier poste ich regelmäßig Updates zum Projekt und erzähle etwas über die Erfolge und Rückschläge auf dem Weg zum ersten Buch.


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