Von unerreichten Zielen und fehlender Kraft – Monatsbackflash November

Seit genau 2 Monaten sitze ich zum ersten Mal wieder an einem PC um zu Schreiben. Nicht, um zu arbeiten, Bestellungen auszulösen oder E-Mails zu beantworten. Nein, einfach um zu Schreiben. Es ist ein seltsames Gefühl, denn so vollkommen richtig fühlt es sich noch nicht an.

Was ist los, fragt ihr euch?
Wo war Ella die letzten 2 Monate?

Nun, ich war genau hier. In meiner neuen Wohnung in Dresden, auf Arbeit, bei Freunden und meiner Familie. Aber das war es auch schon, denn zu mehr war ich nicht in der Lage. Das klingt alles total melodramatisch und ich musste in den letzten Wochen feststellen, dass ich tatsächlich eine kleine Drama-Queen bin. Es geht jedem mal nicht gut. Dann legt man sich auf die Couch, kocht sich einen Tee und schaut die Lieblingsserie im TV. Spätestens nach 1 oder 2 Wochen ist man wieder fit und bereit für den Alltag. Ich bin seit 2 Monaten nicht fit für den Alltag. Einfach alles hat sich verändert und so blöd das jetzt klingen mag, ich hab mir das alles ganz und gar nicht so vorgestellt.

Die bittere Wahrheit, die uns verschwiegen wurde. (Bitte Ironie einfügen)

Ich mache es kurz – wir bekommen ein Baby. Wir freuen uns wirklich sehr. Der Babyplan steht schon seit einer ganzen Weile und das es jetzt geklappt hat, ist absolut wundervoll. Zumal der Umzug damit genau zum richtigen Zeitpunkt kam. Ja, manchmal läuft es einfach wie geschmiert.

Warum ihr mich trotzdem solange nicht gesehen habt?

Sobald man es verkündet – „Ich bin schwanger.“ – sieht man überall freudige Gesichter. Man wird beglückwünscht, die zukünftigen Oma´s und Opa´s drehen völlig durch und die werdenden Eltern beginnen an ihrer Kompetenz zu zweifeln. All das weiß jeder, aber keiner erzählt einem, wie schlimm die ersten Monate sein können. Ich weiß, das muss nicht jeder werdenden Mama so gehen (und ich hoffe sehr, euch trifft es nicht so hart), aber ich habe hier anscheinend das große Los gezogen.

Von wochenlanger 24-Stunden-Übelkeit (Morgenübelkeit kann ja jeder.), extremen Magenschmerzen (Essen wird sowieso überbewertet.), Dauerschläfrigkeit (Super, solange man nicht arbeiten muss.) und ständigem Nasenbluten ist einfach alles dabei. Davon wird meiner Meinung nach viel zu wenig erzählt. Alle meinen immer nur: „Meine Schwangerschaft war die schönste Zeit.“ Haha, von wegen, die lügen doch alle. Ich sags euch. Aber bevor sich jetzt einer von euch Sorgen macht. Mir und dem Baby geht es aus ärztlicher Sicht ganz wunderbar.

In dem Versuch keine Memme zu sein und mich zusammenzureißen lief das Alltagspflichtprogramm halbwegs gut, aber mehr war leider nicht drin. Mein Bücherregal habe ich nach einem Monat nun endlich fertig.

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Und DAS soll wirklich was heißen. Ich meine, ihr wisst, wie wichtig mir meine Bücher sind, aber gerade … ganz ehrlich … ist mir das alles total egal. Aktuell freue ich mich mehr darüber, wenn ich aufstehe und ohne Unterbrechung (haha, Wortwitz) frühstücken kann. Oder, wenn ich es auf Arbeit schaffe, ohne bereits eine halbe Packung Taschentücher für meine Nase zu verbrauchen. (Kein Scherz!)

Der erfolglose Versuch beim NaNoWriMo teilzunehmen

Noch so ein Punkt auf meiner Liste, der ungesehen an mir vorbeigezogen ist, denn es ist Dezember und wie ihr vielleicht wisst, findet der NationalNovelWritingMonth im November statt. Ich habe sagenumwobene 2.800 Wörter geschrieben und die gab es eigentlich schon vor dem Start des NaNoWriMo. Also war meine diesjährige Teilnahme mit 0 Wörtern der absolute Supergau! Nicht ein einziges Mal konnte ich mich dazu bewegen den Laptop anzuschalten und die so gut durchgeplottete Geschichte fortzusetzen. Allein bei dem Gedanken daran wurde mit übel. Klingt mies? Ist es auch. Denn all die geliebten Aktivitäten wie lesen, Bücher räumen, schreiben und Fotos aufnehmen drückten mir sprichwörtlich auf den Magen.

Noch deprimierender war allerdings die Fortschritte meiner Schreibbuddies zu beobachten. Zum einen habe ich mich gefreut das alle ihrem Ziel näher und näher kamen. Zum anderen war ich mega betrübt, dass keine einzige meiner vielen Körperzellen sich in der Lage fühlte, selbst Hand an die Tastatur zu legen.

Ningel, ningel, ningel … und sonst?

Naja und nachdem ich mich jetzt so richtig ausgeheult und rumgeningelt habe, kann ich euch noch etwas über die Zukunft meines Blogs und des Blogromans verraten. Trotz aller Widrigkeiten und der grad „üblen“ Umstände habe ich natürlich nicht vor mit dem Bloggen oder dem Schreiben aufzuhören.

Mir tut es unendlich leid, dass ich euch die letzten Wochen im Unklaren gelassen habe oder ihr enttäuscht wart, weil ihr jeden Sonntag voller Hoffnung vorbei geschaut habt und feststellen musstet, dass die Geschichte von Erik & Isa nicht fortgesetzt wurde. Ich verspreche euch, die Geschichte wird weitergeführt. Allerdings kann ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht sagen wann. Ich weiß, das ist kein Trost. Aber ich brauche zum Schreiben einen klaren Kopf, dessen Gedanken sich nicht die ganze Zeit um Taschentücher und Übelkeit drehen. Unter diesen Umständen kann und möchte ich nicht schreiben, denn sowohl das Schreiben, als auch das Bloggen sind meine Hobbys. Und Hobbys sollen Freude bringen und kein Zwang sein.

Ich habe keine Ahnung, wann es mir besser gehen wird. Irgendwie sagt da jeder etwas anderes. Ich bin jetzt im 4. Monat und viele meinen nach den ersten 3 Monaten wird alles besser. Davon merke ich ehrlich gesagt noch nicht viel, aber ich hoffe sehr, dass sich das vielleicht in den nächsten Wochen gibt. Ihr werdet es auf jeden Fall merken.

Bis dahin euch alles Gute und eine besinnliche Weihnachtszeit.

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16 Gedanken zu “Von unerreichten Zielen und fehlender Kraft – Monatsbackflash November

  1. Hallo Ella,
    erstmal Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft. :)
    Obwohl es dir ja ziemlich mies geht, wünsche ich dir und eurem Baby alles Gute und das es dir hoffentlich bald wieder besser gehen wird.
    Ich kann das sehr gut nachvollziehen, dass man ein bisschen das Gefühl hat betrogen worden zu sein, wenn man immer von allen hört wie toll doch eigentlich die Schwangerschaft und so war. Ich hatte das zwar nicht während meiner Schwangerschaft (ich hatte Glück und mir ging es wirklich prima), aber als unser kleiner Mann dann auf der Welt war ging es mir ähnlich. Denn dann wirst du leider auch nochmal feststellen, das einem keiner sagt wie anstrengend so ein kleiner Erdenbewohner ist. Alle sagen einem nur wie toll das ist und das man die Zeit genießen soll. Haha, mach das mal wenn du tagelang nicht schlafen kannst. Aber ich möchte dir keine Angst machen. :)
    Aber um das Thema zu wechseln, dein Bücherregal ist echt sehr schön geworden. :D
    Auch wenn es seine Zeit gebraucht hat, es ist wirklich gelungen.
    Liebe Grüße
    Diana von lese-welle.de

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    1. Liebe Diana,

      vielen lieben Dank für deine Glückwünsche. :) Mir geht es mittlerweile deutlich besser, auch wenn nach Arbeit immer noch die Kraft fehlt, um mich um meinen Blog zu kümmern. Ich trauer dem gerade sehr nach, aber aufgeschoben heißt ja nicht aufgehoben. ;)
      Ich bin schon echt gespannt auf die Zeit danach und lass mich einfach mal überraschen. ^^

      Liebste Grüße
      Ella <3

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      1. Genau, spätestens wenn du in Mutterschutz gehst, hast du zunächst Zeit. Aber ich will dir keine Illusionen machen, nach der Geburt, wird dein Blog vielleicht auch nochmal eine Pause machen, denn dann muss man sich ja erstmal an ein Leben zu dritt gewöhnen. ;)
        Aber auch die Zeiten gehen vorbei.
        :-*

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  2. Liebe Ella, total verständlich, dass Du momentan andere Dinge um die Ohren hast. Es gibt wohl leider so einige Frauen in meinem Leben, die auch neun Monate mit Dauerübelkeit geplagt waren und echt die Nase voll hatten. Rückblickend sagen alle, dass sie das nicht nochmal machen würden auch wenn ein gesundes Baby am Ende doch eine tolle Belohnung war. Aber Schwangerschaften zollen nunmal ihren Tribut an den Körper einer Frau und ich drücke Dir ganz feste die Daumen, dass die Übelkeit nachlässt und Du die Schwangerschaft zum Teil dann trotzdem ein bisschen genießen kannst. Ich werde Deinem Blog treu bleiben und freue mich für Dich, dass Nachwuchs ansteht, auch wenn es Dir momentan körperlich nicht so berauschend geht. Fühl Dich mal gedrückt und ningel away wenn Dir danach ist <3

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    1. Huhu,

      vielen lieben Dank für dein Verständnis und das du trotzdem ab und an vorbeischauen möchtest. Das freut mich wirklich total.
      Inzwischen fühle ich mich deutlich besser. Die Übelkeit hat zum Glück von mir abgelassen, sodass ich jetzt auch wieder normal denken kann. Haha! XD

      Alles Liebe
      Ella <3

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  3. Liebe Ella,

    mach dir bitte keinen Stress und schone dich weiterhin so gut es geht. <3 Der Blog und das Schreiben kann warten, wenn das Leben gerade mehr Aufmerksamkeit braucht. Ich drücke dir ganz doll die Daumen, dass es dir bald besser geht und die schöne Zeit der Schwangerschaft losgehen kann. ;)
    Alles, alles Liebe für dich und deine wachsende Familie!

    Liebste Grüße,
    Ida <3

    P.S.: Ich liebe deinen Humor! :D

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    1. Liebste Ida,

      auch dir vielen lieben Dank. <3 Ich hoffe das ich mich inzwischen in der schönen Zeit der Schwangerschaft befinde. :D Immerhin kann ich wieder normal essen und mir wird nicht mehr übel. Der Bauch wächst und ich denke, es dauert auch nicht mehr lange bis sich der kleine Erdenbürger bemerkbar macht. ^^

      Sehen wir uns eventuell auf der LBM? Ich würde mich wirklich freuen.

      Liebste Grüße
      Ella <3

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      1. Liebste Ella,

        das freut mich zu hören! Jede Verbesserung ist einen Minifreudensprung wert! :D <3
        Bin dieses Jahr leider nicht auf der LBM und fühle mich deshalb schon wie ein kleiner Trauerkloß! Aber ich bin fest davon überzeugt, dass es irgendwann tatsächlich mal klappen wird. Vielleicht dann sogar mit deinem kleinen Erdenbürger. :) <3

        Liebste Grüße,
        Ida

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      2. Ach schade, aber ich bin auch guter Dinge. Die Messe wird mich auf jeden Fall auch mit Kind zu Gesicht bekommen. Das steht fest. :D Von daher sehen wir uns sicher irgendwann mal. 😉

        Liebe Grüße
        Ella ❤

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